Die Vereinchronik des Wiesbadener Fechtclubs 1879 e. V.

Der Wiesbadener Fechtverein ist einer der ältesten Fechtvereine Deutschlands. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Fechtverbundes und des Hessischen Fechtverbandes. „Am 02. Januar 1879 kam im Restaurant Langsdorf in der Oranienstraße 16 die Gründung des Vereins unter dem Namen „Wiesbadener Fechtclub“ zustande. Nachdem die Statuten polizeilich genehmigt waren, wählte am 01. Februar 1879 eine Generalversammlung den Vorstand und als 1. Präsidenten des Clubs Herrn E. Zehrung.“, so beschrieb die Vereinschronik die Geburtsstunde des WFC.

 

Verbunden mit diesen frühen und lang vergangenen Zeiten sind die Namen der in Wiesbaden tätigen Fechtmeister die Herren Kobbé, Gazzera und Sowarsch, die national und international bekannte Fechter wie W. Cron, E. Klöckner oder Otto Adam hervorbrachten. Neben vielen weiteren ist der Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen 1936 durch den Wiesbadener Otto Adam sicherlich der größte Erfolg der damaligen Zeit.

 

Nach der Wiederaufnahme des Fechtbetriebs im Jahr 1949 konnte der WFC mit Medaillen bei Hessischen Mannschaftsmeisterschaften an die früheren Erfolge anknüpfen.

 

Von zunächst noch sechs Wiesbadener Fechtvereinen verblieben bis zum Anfang der 70er Jahre nur noch drei. Die Fusion des WFC mit dem Turnerbund Wiesbaden führte 1973 zu einer weiteren Konzentration. Nachdem sich der WFC Mitte der 80er Jahre vom Turnerbund löste und seine Selbstständigkeit wiedererlangte, war er der einzige Wiesbadener Fechtverein, der über einen aktiven Trainingsbetrieb verfügte.

 

Mit Siegfried Fröhlich ist seitdem ein begeisterter Fechter und Übungsleiter anzutreffen, der in dieser Zeit den Grundstein für die bis heute erfolgreiche Kinder- und Jugendarbeit des Vereins legte.

 

Die nunmehr 100 Mitglieder des Vereins, davon ein großer Teil Jugendliche, werden mittlerweile von sechs Trainern bzw. Übungsleitern an vier Trainingsabenden pro Woche betreut. Deren Wirken spiegelt sich in den Ergebnissen der jugendlichen FechterInnen wider, die den Verein zur festen Größe im Jugendbereich in Hessen werden ließen.

 

Regelmäßige Teilnahmen an deutschen Jugend- und Junioren Meisterschaften, der Gewinn hessischer Jugend- und Junioren Mannschaftsmeisterschaften im Herrendegen, die Entsendung von Fechtern zur hessischen B-Jugend Meisterschaft für den Länderpokal und Medaillen bei Hessischen Schüler-, Jugend- und Aktivenmeisterschaften sind einige Erfolge der letzten Jahre.

 

Daneben sind auch die Aktiven auf hessischen Turnieren erfolgreich vertreten. Mehr als nur ergänzt werden diese guten Ergebnisse durch Aktivitäten unserer nimmer müden Senioren. Hier ist insbesondere Wolfgang Fischer zu nennen, der in den vergangenen Jahren mit dem mehrfachen Medaillengewinnen bei den Senioren – Welt- Meisterschaften im Degen (3. Plätze in den Jahren 2004 (Krems), 2005 (Tampa), 2009 (Moskau), 2010 (Porec) und Florett (2. Platz 2009 (Moskau), 3. Platz 2010 (Porec) sowie dem Gewinn der Bronzemedaille im Jahr 1999 (Moulin) und der Goldmedaille im Jahr 2003 (Moskau) bei den Europameisterschaften hervorsticht.

 

Doch nicht nur (auf)zählbare sportliche Erfolge prägen das heutige Bild des Wiesbadener Fechtclubs. Es sind auch Einrichtung wie die jährlich stattfindende Trainingsfreizeit, die zur Aktivität des Vereins beitragen und ein wesentliches Element des Miteinanders von Jung und Alt im WFC darstellen.

Dies zeigt auch, dass der Wiesbadener Fechtclub im Verständnis seiner Mitglieder mehr als ein bloßer „Fitnessclub“ ist, nimmt er doch auch mit großem Engagement die ständig wachsenden sozialen und gesellschaftlichen Aufgaben wahr, die an einen moderneren Sportverein gestellt werden.

 

 

Übersicht über unsere Meilensteine

 

1879. 02. Januar             Gründung des WFC 1879 e. V.

1879, 01. Feburar           Erste Generalversammlung

1880, 22 Mai                  Gauverband mittelrheinischer Fechtklubs

1892                               Übertritt des Fechtvereins Nassovia zum WFC

1910-1911                      Fechtmeister Herr Gazzera in Wiesbaden

1914                               Der Fechtverein hat 148 Mitglieder

1919                               Der Fechtverein hat 37 Mitglieder

1919, 05. September     Vereinigung mit dem Wiesbadener Fechtsportverein

1924                               Gründung einer Damenabteilung (30 Mitglieder)

1936                               Olympische Bronzemedaille Florett Mannschaft mit Otto Adam

1949                               Wiederaufnahme des Fechtbetriebs

1949                               Erneut erste Medaillen bei Hessischen Landesmeisterschaften

1973                               Der WFC fusioniert mit dem Turnerbund Wiesbaden

1979                               Der WFC feiert sein 100jähriges Jubiläum im Kurhaus und richtet
                                       ein Jubiläumsturnier aus

Ca. 1982                         Erneute Selbstständigkeit des WFC, jetzt auch einziger
                                       Fechtverein in Hessens Landeshauptstadt Wiesbaden, Präsident des
                                       WFC wird Herr Siegfried Fröhlich

2004                               Der WFC wird 125 Jahre und hat über ca. 80 Mitglieder

2014, 10. April               Oliver Fröhlich wird von der Mitliederversammlung zum neuen
                                       Präsidenten des WFC gewählt
.
Er übernimmt damit das Amt von
                                       seinem Vater Siegfried Fröhlich, der seit 1982 diese Funktion inne
                                       hatte.

21.02.2016                Der WFC 1879 trauert um Siegfried Fröhlich

                                      Am 21. Februar 2016 ist Siegfried Fröhlich im Alter von 87 Jahren

                                      verstorben. Unser Siggi hat als langjähriger Präsident und Trainer

                                      den Wiesbadener Fechtclub gestaltet und geprägt und mehrere

                                      Generationen junger und nicht ganz so junger Fechter positiv

                                      beeinflusst und mit seiner Leidenschaft für den Fechtsport

                                      angesteckt.